Herbst im Garten: Dauerhaftes Grün und saisonale Farben richtig einsetzen

Der Herbst ist eine Zeit der Fülle im Garten, in der immergrüne Pflanzen eine solide Basis bilden und saisonale Blüten für leuchtende Farbakzente sorgen. Zwei beliebte Pflanzen, der robuste Efeu und die farbenfrohen Chrysanthemen, erfordern jedoch unterschiedliche Herangehensweisen, um ihr volles Potenzial zu entfalten. Während Efeu eine pflegeleichte und dauerhafte Lösung darstellt, sind die oft im Herbst gekauften Topf-Chrysanthemen mit Vorsicht zu genießen.
Efeu: Der vielseitige und pflegeleichte Klassiker
Der Gewöhnliche Efeu (Hedera helix) ist eine heimische und immergrüne Kletterpflanze, die sich durch ihre Robustheit auszeichnet. Er stellt kaum Ansprüche an den Boden und gedeiht besonders gut an schattigen Plätzen, was ihn zu einer idealen Wahl für schwierige Gartenecken macht. Hellere Sorten bevorzugen etwas mehr Licht als ihre dunkelgrünen Verwandten. Dank seiner Haftwurzeln erklimmt Efeu mühelos senkrechte Flächen und eignet sich daher hervorragend zur Begrünung von Fassaden, Mauern, Zäunen oder unansehnlichen Mülltonnenboxen, ohne dass eine Kletterhilfe erforderlich ist.
Pflanzung und Pflege für dichten Wuchs
Auch als Bodendecker, beispielsweise unter Bäumen oder zur Grabeinfassung, ist Efeu eine ausgezeichnete Wahl. Um schnell einen dichten Teppich zu erzielen, der Unkraut unterdrückt, empfiehlt es sich, vier bis fünf Pflanzen pro Quadratmeter zu setzen. Ein leichtes Einkürzen der Triebspitzen bei der Pflanzung fördert die Verzweigung und sorgt für einen noch kompakteren Wuchs. Efeu ist extrem pflegeleicht und benötigt keinen Dünger. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass der Boden nicht austrocknet. Besonders vor dem Winter ist eine ausgiebige Wässerung ratsam, falls der Herbstregen ausbleibt, um Trockenschäden in der kalten Jahreszeit zu vermeiden.
Wann und wie sollte Efeu geschnitten werden?
Ein Rückschnitt ist bei Efeu in der Regel nur dann notwendig, wenn die Pflanze zu groß wird oder in Bereiche wächst, wo sie unerwünscht ist. Die besten Zeitpunkte für einen Schnitt sind das Frühjahr im April und Mai oder der Spätsommer Ende August. Nach dem Schneiden treibt die Pflanze besonders kräftig wieder aus. Wichtig ist, den Schnitt niemals bei Frost oder in praller Sonne durchzuführen. Die darunter liegenden Blätter sind kein direktes Sonnenlicht gewohnt und können sonst einen Sonnenbrand erleiden. Für den Schnitt genügen je nach Dicke der Triebe eine Garten- oder Astschere.
Gesundheitsrisiko nicht unterschätzen
Bei allen Arbeiten am Efeu ist Vorsicht geboten, da die Pflanze in allen Teilen giftig ist. Der Pflanzensaft kann Hautreizungen verursachen. Daher ist das Tragen von Gartenhandschuhen unerlässlich. Bei größeren Rückschnitten wird zudem eine Atemschutzmaske empfohlen, da feine Pflanzenpartikel in die Atemwege gelangen und zu Reizungen führen können.
Chrysanthemen: Saisonale Dekoration mit begrenzter Lebensdauer
Im Herbst schmücken farbenfrohe Chrysanthemen die Regale von Supermärkten und Gartencentern. Sie sind eine beliebte Wahl für eine schnelle und wirkungsvolle Dekoration auf Terrassen und vor Hauseingängen. Doch nach der ersten Frostnacht landen diese Pflanzen oft auf dem Kompost – ein Schicksal, das viele Gartenfreunde vermeiden möchten.
Der Unterschied zwischen Topf- und Garten-Chrysanthemen
Experten weisen darauf hin, dass die im Handel erhältlichen Topf-Chrysanthemen meist nicht für ein langes Leben im Garten gezüchtet sind. Diese sogenannten Floristen-Chrysanthemen sind auf große Blüten und lange Stiele für den Schnittblumenverkauf oder auf eine kurzfristige, üppige Blüte im Topf optimiert. Ihnen fehlt oft die Winterhärte. Im Gegensatz dazu sind Garten-Chrysanthemen robuster, verzweigen sich besser und bilden einen natürlichen, buschigen Wuchs. Sie sind darauf ausgelegt, im Freiland zu überwintern.
Kann man Topf-Chrysanthemen in den Garten pflanzen?
Obwohl es möglich ist, ist es eine Herausforderung mit ungewissem Ausgang. Fachleute raten eher davon ab, da diese Sorten nicht kälteresistent sind und im Folgejahr dazu neigen, hoch und sparrig zu wachsen, bevor sie blühen. Wer es dennoch versuchen möchte, sollte die Pflanze an einen vollsonnigen, geschützten Standort setzen – beispielsweise an einer wärmespeichernden Hauswand. Der Boden muss gut durchlässig sein, um Wurzelfäule zu verhindern. Eine Schicht Mulch kann die Wurzeln zusätzlich vor Frost schützen. Eine Garantie für ein Wiederblühen im nächsten Jahr gibt es jedoch nicht.
Der richtige Zeitpunkt und robuste Alternativen
Um die Überlebenschancen zu erhöhen, sollten Chrysanthemen so früh wie möglich gepflanzt werden, idealerweise sechs bis acht Wochen vor dem ersten Frost. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann auf winterharte Alternativen zurückgreifen. Astern zum Beispiel bieten ebenfalls eine prächtige Herbstblüte, sind in vielen Regionen heimisch und stellen eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere bestäubende Insekten dar.