Bitcoin im Abwärtssog: Langzeitinvestoren ziehen sich zurück
Der Kryptomarkt zeigt sich in den letzten Handelssitzungen von seiner nervösen Seite. Bitcoin verzeichnet eine spürbare Volatilität, gepaart mit gescheiterten Versuchen, eine nachhaltige Erholung einzuleiten. Zwar konnte sich der Kurs nach einem kurzfristigen Rücksetzer etwas stabilisieren, doch fehlt es dem Markt offensichtlich an nötigem Momentum für einen echten Ausbruch. Aktuell notiert die führende Kryptowährung im Bereich von 87.900 US-Dollar und beißt sich am Widerstand bei 88.210 US-Dollar die Zähne aus. Das charttechnische Bild wird durch fundamentale Daten untermauert, die auf eine signifikante Abkühlung des Netzwerks und eine wachsende Vorsicht bei wichtigen Marktteilnehmern hindeuten.
Schwindendes Vertrauen bei langfristigen Anlegern
Besonders alarmierend ist das aktuelle Verhalten einer der einflussreichsten Gruppen im Markt: der langfristigen Bitcoin-Halter. On-Chain-Daten belegen, dass diese Investorenklasse in den vergangenen Tagen ihre Verkaufsaktivitäten intensiviert hat. Die 30-Tage-Veränderungsrate des Angebots durch Langzeithalter ist auf den tiefsten Stand seit 20 Monaten gefallen. Ein vergleichbares Niveau wurde zuletzt im April 2024 registriert, was auf einen erhöhten Distributionsdruck schließen lässt.
Es scheint, als würden diese Akteure versuchen, ihre verbliebenen Gewinne zu sichern. Da die unrealisierten Profite schrumpfen, beschleunigt sich der Abverkauf, um potenzielle Verluste zu vermeiden. Ein Blick auf den NUPL-Indikator (Net Unrealized Profit/Loss) bestätigt dies: Er ist auf ein monatliches Tief gesunken, was die Sensibilität dieser Anlegergruppe gegenüber weiteren Kursrückgängen drastisch erhöht. Historisch gesehen führt ein fallender NUPL oft zu defensiven Verkäufen, wenngleich der Verkaufsdruck meist nachlässt, sobald der Indikator noch tiefere Niveaus erreicht hat. In solchen Phasen stoppen langfristige Halter üblicherweise ihre Verkäufe, was bei gleichzeitiger Nachfragebelebung den Boden für eine Erholung bereiten kann.
Netzwerkdaten bestätigen Bärenmarkt-Tendenzen
Die Zurückhaltung der Investoren spiegelt sich auch deutlich in den fundamentalen Netzwerkdaten wider. Indikatoren von CryptoQuant, wie der Vergleich zwischen dem gleitenden 30-Tage-Durchschnitt und dem 365-Tage-Durchschnitt (derzeit bei -0,52 Prozent), ordnen die aktuelle Phase technisch als Bärenmarkt ein. Das Netzwerk kühlt merklich ab: Die Anzahl der Transaktionen ist von rund 460.000 auf etwa 438.000 gefallen, was auf ein nachlassendes spekulatives Interesse hindeutet. In früheren Abwärtszyklen war ein solcher Rückgang oft ein klares Signal dafür, dass Marktteilnehmer sich zurückziehen, bis neue Impulse auftauchen.
Parallel dazu sind die Transaktionsgebühren von rund 233.000 auf 230.000 US-Dollar gesunken. Das Netzwerk ist weniger überlastet, Nutzer konkurrieren nicht mehr aggressiv um Blockspace – ein typisches Merkmal schwacher Nachfragephasen. Auch die Zahl der hochaktiven Adressen ist rückläufig (von 43.300 auf 41.500), was darauf hindeutet, dass sich große Akteure und Institutionen defensiv positionieren und in eine Phase stiller Akkumulation übergehen könnten.
Entscheidende Preismarken und Ausblick
Kurzfristig steht der Markt an einem Scheideweg. Zwar gab es nach dem Rutsch unter die Unterstützungslinie von 86.247 US-Dollar Käufe, doch die Überzeugung der Bullen wirkt fragil. Ein leichter Anstieg in Richtung 90.308 US-Dollar liegt durchaus im Bereich des Möglichen, dürfte jedoch auf starken Widerstand treffen. Solange der Markt das zusätzliche Angebot, das durch die Verkäufe der Langzeithalter entsteht, bei etwa 88.201 US-Dollar absorbieren muss, ist eine Konsolidierung oder Bodenbildung wahrscheinlich.
Sollte sich die Stimmung der langfristigen Investoren jedoch drehen und der Verkaufsdruck nachlassen, könnte sich das Blatt wenden. Ein nachhaltiger Ausbruch über die Marke von 90.308 US-Dollar würde das Ziel von 92.933 US-Dollar ins Spiel bringen. Eine solche Bewegung wäre ein starkes Signal dafür, dass das Vertrauen der Hauptakteure zurückkehrt und das bärische Szenario vorerst vom Tisch ist. Bis dahin bleibt Abwarten die dominierende Strategie.
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