US-Börsen starten im Minus: Nvidia-Warnung drückt S&P 500 und Nasdaq

Die US-Börsen sind mit deutlichen Verlusten in den Handelstag gestartet, nachdem der weltgrößte Chiphersteller Nvidia angekündigt hatte, eine Abschreibung in Höhe von 5,5 Milliarden US-Dollar vorzunehmen. Grund dafür ist eine neue Maßnahme der US-Regierung, die den Export des H20-KI-Chips nach China einschränkt.
Bereits zur Eröffnung notierte der Dow Jones Industrial Average 180 Punkte oder 0,4 % im Minus. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,9 %, während der technologielastige Nasdaq Composite sogar um 1,8 % nachgab.
Die Nvidia-Aktie brach unmittelbar nach Handelsbeginn um knapp 6 % ein. Die Maßnahme der US-Regierung sieht vor, dass Unternehmen künftig eine spezielle Genehmigung benötigen, um bestimmte Chips nach China zu exportieren. Auch der Chiphersteller Advanced Micro Devices (AMD) warnte in einem offiziellen Schreiben, dass die Restriktionen einen finanziellen Schaden von bis zu 800 Millionen Dollar verursachen könnten. Die Aktienkurse weiterer Branchengrößen wie Micron und ASML gaben ebenfalls nach. Auch Tech-Giganten wie Meta und Alphabet standen unter Druck.
Die Sorgen um einen möglichen Handelskrieg nehmen weiter zu. Die Bank of Canada äußerte sich besorgt und warnte, dass ein weltweiter Handelskonflikt, ausgelöst durch neue US-Zölle, die Inflation in Kanada deutlich anheizen und das Land in eine tiefe Rezession stürzen könnte. Aufgrund der aktuellen Unsicherheiten verzichtete die Zentralbank laut Reuters auf ihre regulären vierteljährlichen Wirtschaftsprognosen.
Seit US-Präsident Donald Trump umfassende Zölle auf nahezu alle Handelspartner der USA angekündigt hat, sind die globalen Märkte unter Druck geraten. Einige dieser Maßnahmen wurden zwar in der vergangenen Woche für 90 Tage ausgesetzt – allerdings nicht jene, die Importe aus China betreffen. Gleichzeitig kündigte Trump Ausnahmen für Zölle auf Smartphones und PC-Importe an.
Wie Bloomberg am 16. April berichtete, zeigte sich die chinesische Regierung grundsätzlich gesprächsbereit. Voraussetzung sei jedoch, dass die USA „Respekt zeigen“ und eine verantwortliche Person für die Verhandlungen benennen.
Auch an den asiatischen Börsen war die Verunsicherung spürbar: Die meisten Märkte schlossen am Mittwoch im Minus. Der Hang Seng Index in Hongkong verlor 1,91 % und ging mit 21.056,98 Punkten aus dem Handel. Der CSI 300 in China konnte sich hingegen um 0,31 % auf 3.772,82 Punkte verbessern. Der japanische Nikkei 225 fiel um 1,01 % auf 33.920,4 Zähler, während der südkoreanische Kospi 1,21 % verlor und bei 2.447,43 Punkten schloss.
Indiens Börsen zeigten sich hingegen stabil: Der Sensex legte um 0,40 % zu und erreichte 77.044,29 Punkte. Der Nifty gewann 108,65 Punkte beziehungsweise 0,47 % und schloss bei 23.437,20 Zählern.