So gelingt die Apfelernte und Lagerung richtig

Im Spätsommer und Herbst beginnt die Haupterntezeit für Äpfel. Doch wie erkennt man, wann die Früchte wirklich reif sind – und wie lassen sie sich möglichst lange frisch halten? Wer viele Äpfel erntet, hat zudem mehrere Möglichkeiten, sie weiterzuverarbeiten oder einzulagern.
Wann sind Äpfel reif für die Ernte?
Frühe Apfelsorten werden meist schon im Juli oder August geerntet, während späte Sorten bis Ende Oktober am Baum bleiben können. Um die Reife festzustellen, reicht oft ein einfacher Test: Hebt man einen Apfel leicht an und dreht ihn vorsichtig, sollte er sich ohne Widerstand vom Zweig lösen. Ist hingegen noch Kraft nötig, sollte man dem Apfel noch etwas Zeit geben.
Ein weiteres Reifekriterium sind die Kerne: Schneidet man einen Apfel auf und zeigt sich das Kerngehäuse bereits bräunlich, ist das ein gutes Zeichen für die Erntereife.
Sorgfältig pflücken – Druckstellen vermeiden
Beim Pflücken der Äpfel sollte behutsam vorgegangen werden, um Druckstellen zu vermeiden. Ein Stoffbeutel, der umgehängt wird, eignet sich besser als ein fester Korb – die Äpfel können einzeln und schonend hineingelegt werden. Dieser sollte regelmäßig entleert werden, damit sich die Früchte nicht gegenseitig beschädigen.
Herabgefallene Äpfel – insbesondere solche mit kleinen Makeln oder Wurmlöchern – können liegen gelassen und später eingesammelt werden. Wichtig ist jedoch, beim Pflücken nicht zu stark an den Ästen zu reißen, da sonst die zarten Knospen für die Blüte im nächsten Jahr beschädigt werden können.
Fallobst sinnvoll nutzen – Apfelsammler helfen
Heruntergefallene Äpfel eignen sich hervorragend zur Saftherstellung. Zwar wachsen kleinere Äpfel im Herbst nicht mehr weiter, doch gerade sie liefern oft einen besonders intensiven Geschmack für Most oder Saft. Damit das Einsammeln nicht zur Rückenschule wird, empfiehlt sich die Nutzung eines Apfelsammlers – ein handliches Gerät, das wie ein übergroßer Schneebesen aussieht und mit dem sich das Obst bequem vom Boden aufheben lässt. Solche Geräte sind ab etwa 30 Euro im Handel erhältlich.
Leckerer Saft aus eigener Ernte
Fallobst ist ideal für die Herstellung von Apfelsaft. Ob große oder kleine Äpfel, aus dem eigenen Garten oder vom Wegesrand – alles ist verwendbar, solange das Obst nicht faulig ist. Verdorbene Früchte können den Geschmack des Safts negativ beeinflussen.
In vielen Regionen bieten Mostereien die Möglichkeit, eigene Äpfel verarbeiten zu lassen. Moderne Anlagen schaffen es, aus zehn Kilogramm Äpfeln bis zu sieben Liter Saft zu gewinnen – je nach Sorte. Dabei wird der Saft schonend erhitzt, sodass Vitamine erhalten bleiben und der Geschmack möglichst naturbelassen bleibt. Anders als beim Einkochen zu Hause ist die Haltbarkeit dennoch gegeben.
So lagern Äpfel richtig
Für eine erfolgreiche Lagerung ist es wichtig, die Äpfel weder zu waschen noch zu polieren. Die natürliche Wachsschicht schützt die Frucht vor dem Austrocknen und Schimmelbildung. Am besten legt man die Äpfel nebeneinander in eine Kiste, ausgelegt mit Zeitungspapier. Kühl, dunkel und gut belüftet sollte der Lagerort sein – ideal sind Temperaturen zwischen vier und sieben Grad Celsius.
Als Alternative zu Holzkisten haben sich auch Styroporboxen bewährt. Sie dämpfen Temperaturschwankungen ab und ermöglichen die Zwischenlagerung sogar in Räumen wie Garage oder Keller, in denen es gelegentlich frostig werden kann. Kurzzeitige Minustemperaturen schaden den Äpfeln dann nicht sofort.
Welche Sorten eignen sich zum Einlagern?
Besonders gut lagerfähig sind Sorten wie Berlepsch, Gala, Jonagold, Golden Delicious, Elstar und Cox Orange. Wichtig: Äpfel sollten nicht zusammen mit anderem Obst gelagert werden. Sie verströmen Ethylen, ein Reifegas, das andere Früchte schneller verderben lässt.
Einmal pro Woche empfiehlt sich eine Kontrolle der eingelagerten Äpfel. Druckstellen oder beginnende Fäulnis sollten frühzeitig erkannt werden, um gesunde Früchte nicht zu gefährden. Verdorbene Exemplare sollten konsequent aussortiert werden.