Wie lässt sich Pilzbefall im Rasen bekämpfen?
Ein gepflegter Rasen ist der Stolz vieler Gartenbesitzer. Doch Pilze, die plötzlich zwischen den Grashalmen sprießen, können dieses Bild stören. Hinzu kommen braune Flecken, die ebenfalls auf Pilzbefall hindeuten können. Welche Maßnahmen helfen, die unliebsamen Eindringlinge loszuwerden?
Pilze im Rasen: Ein Zeichen für Probleme
Pilze im Rasen treten in unterschiedlichen Formen auf. Manche sind sofort sichtbar, andere machen sich durch kahle oder braune Stellen bemerkbar. Häufig signalisieren sie, dass die Bodenqualität oder die Pflege des Rasens nicht optimal sind. Pilze gedeihen nämlich nur unter bestimmten Bedingungen, etwa bei hoher Feuchtigkeit, verdichtetem Boden oder Nährstoffmangel.
Eine besondere Erscheinung sind sogenannte Hexenringe – kreisförmige Ansammlungen von Pilzen, die scheinbar über Nacht entstehen. Die eigentlichen Pilzgeflechte, das sogenannte Myzel, befinden sich unter der Erde und sind mit bloßem Auge nicht sichtbar.
Warum wachsen Pilze im Rasen?
Pilze benötigen vor allem Feuchtigkeit. Daher treten sie oft im Spätsommer auf, nach starken Regenfällen oder in schattigen Bereichen unter Bäumen und Sträuchern. Auf gut durchlässigen und nährstoffreichen Böden fühlen sich die meisten Pilze hingegen nicht wohl.
Die Sporen der Pilze gelangen auf verschiedene Weise in den Rasen: Sie werden durch Wind verbreitet oder gelangen mit abgestorbenem Holz, Kompost oder Pflanzsubstrat in die Grasfläche. Auch alte Baumstümpfe bieten Pilzen ideale Bedingungen. Sogar Menschen tragen ungewollt zur Ausbreitung bei, etwa durch Schuhe oder Rasenmäher, an denen Pilzsporen haften.
Sofortmaßnahmen gegen Pilzbefall
Die sichtbaren Fruchtkörper der Pilze sind meist ein optisches Problem und verschwinden, sobald der Rasen trocken wird. Wer jedoch schnell handeln möchte, sollte die Pilze vorsichtig entfernen, um die Verbreitung der Sporen zu verhindern. Am besten zupft man die Pilze mit Stiel dicht über dem Boden ab oder sticht sie großzügig aus. Dabei entstehende Löcher im Rasen lassen sich später ausbessern. Wichtig: Die entfernten Pilze gehören nicht auf den Kompost, sondern in den Hausmüll.
Werden die Pilze einfach abgemäht, verteilt sich das Sporenmaterial noch weiter – ein zusätzlicher Grund, sorgfältig zu arbeiten.
Braune Flecken durch Stresspilze
Breiten sich im Sommer braune Flecken im Rasen aus, könnte ein Stresspilz wie Pythium die Ursache sein. Dieser Pilz tritt vor allem bei hohen Temperaturen, verdichtetem Boden, Nährstoffmangel oder einem unausgewogenen pH-Wert auf. Im Gegensatz dazu bevorzugen Fruchtkörper bildende Pilze wie Hexenringe eher sauren Boden.
Die Bodenqualität verbessern
Um Pilze langfristig zu bekämpfen, sollte die Ursache des Problems ermittelt werden. Eine Bodenanalyse kann zeigen, ob Nährstoffe fehlen oder der pH-Wert des Bodens nicht ideal ist. Der optimale pH-Wert für Rasen liegt zwischen 5,5 und 6,5. Bei zu saurem Boden kann Kalk helfen, den Wert zu regulieren. Zu viel Kalk sollte jedoch vermieden werden, da dies den pH-Wert zu stark anheben und die Nährstoffaufnahme behindern kann.
Auf Basis der Analyseergebnisse können Bodenaktivatoren oder Mineraldünger gezielt eingesetzt werden, um die Bodenqualität zu verbessern und den Rasen zu stärken.
Vorbeugende Rasenpflege
Ein gesunder, dichter Rasen ist weniger anfällig für Pilze. Regelmäßiges Düngen, Mähen und Vertikutieren trägt dazu bei, die Grasfläche zu stärken. Pilze siedeln sich häufig auf sogenanntem Rasenfilz an, der aus Resten gemähter Gräser besteht. Daher ist es ratsam, diesen regelmäßig zu entfernen.
Bei Böden, die zu Staunässe neigen, kann nach dem Vertikutieren Sand eingearbeitet werden, um die Durchlässigkeit zu verbessern.
Fazit
Pilze im Rasen sind nicht nur ein optisches Ärgernis, sondern weisen oft auf Probleme im Boden oder bei der Pflege hin. Mit einer Kombination aus Sofortmaßnahmen und vorbeugender Pflege lässt sich der Pilzbefall nachhaltig bekämpfen, sodass der Rasen wieder in voller Pracht erstrahlen kann.