Immer mehr Menschen halten Hühner im eigenen Garten – das gilt es zu beachten

Frische Eier aus dem eigenen Garten sind für viele ein Stück Lebensqualität. Kein Wunder also, dass immer mehr Menschen den Entschluss fassen, Hühner im eigenen Garten zu halten. Neben dem Nutzen als Eierlieferant bringen Hühner auch Leben und Freude in den Alltag – vor allem auch für Kinder. Doch bevor man sich Federtiere anschafft, sollte man einige wichtige Punkte beachten.
Hühner sind keine Einzelgänger
Hühner sind ausgeprägte Herdentiere und dürfen niemals allein gehalten werden. Ideal ist eine Gruppe von vier bis fünf Hennen. Wer eine größere Gruppe plant, sollte zusätzlich einen Hahn halten. Dieser sorgt nicht nur für Ruhe und Ordnung in der Gruppe, sondern stabilisiert auch das soziale Gefüge. Bei guter Pflege erreichen Hühner ein Alter von etwa fünf bis sieben Jahren.
Interessierte sollten sich am besten an einen lokalen Geflügelzuchtverein wenden, um gesunde Tiere zu kaufen. Die Preise liegen in der Regel bei etwa zehn Euro pro Tier, bei besonderen Rassen kann der Preis jedoch deutlich höher ausfallen.
Wie viele Eier legt ein Huhn?
Die Legeleistung eines Huhns hängt von verschiedenen Faktoren ab – in erster Linie von der Rasse. Während Leghühner bis zu 200 Eier im Jahr legen können, bringen Brahma-Hühner im Durchschnitt nur etwa 140 Eier hervor. Auch das Alter spielt eine entscheidende Rolle: Mit zunehmendem Alter sinkt die Legeleistung deutlich, meist nach dem zweiten Lebensjahr.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Licht. In den Wintermonaten legen Hühner von Natur aus weniger Eier. Wer auf eine regelmäßige Eierversorgung auch in der dunklen Jahreszeit nicht verzichten möchte, kann mit künstlichem Licht nachhelfen. Eine Lampe mit Zeitschaltuhr, die am besten am Morgen vor Sonnenaufgang eingeschaltet wird, sorgt für die nötige Lichtmenge. Wichtig: Das Licht sollte nicht zu grell sein, um den natürlichen Rhythmus der Tiere nicht zu stören.
Eierfarbe hängt von der Rasse ab
Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass die Farbe der Eier vom Futter abhängt. Tatsächlich bestimmt die Rasse die Farbe der Eierschale. Hühner mit weißer Ohrscheibe – einem Hautlappen unter dem Auge – legen in der Regel weiße Eier. Tiere mit rötlicher Ohrscheibe produzieren meist braune Eier. Es gibt allerdings auch Rassen wie die Araucana, deren Eier eine grünliche Schale haben, oder die Marans, die für ihre schokoladenbraunen Eier bekannt sind.
Wie viel Platz brauchen Hühner im Garten?
Die benötigte Fläche hängt von mehreren Faktoren ab, grundsätzlich gilt aber: Je mehr Platz, desto besser. Der Vorsitzende des Geflügelzüchtervereins Celle, Heiko Kleyböcker, empfiehlt rund zehn Quadratmeter Auslauf pro Tier. Dabei sollte der Garten so gestaltet sein, dass sich die Tiere in unterschiedlichen Bereichen bewegen können. Hühner sind den ganzen Tag aktiv, scharren, picken und graben nach Nahrung wie Würmern, Engerlingen oder Schneckeneiern. Wer Hühner hält, muss sich also bewusst sein, dass die Grasnarbe nicht lange erhalten bleibt.
Ein geschützter Bereich zum Sandbaden trägt maßgeblich zum Wohlbefinden bei und hilft den Tieren bei der Gefiederpflege. Außerdem sollte es in den Sommermonaten ausreichend Schattenplätze geben, da Hühner empfindlich auf hohe Temperaturen reagieren.
Sicherer Auslauf ist Pflicht
Um Schäden im Garten zu vermeiden, sollten empfindliche Bereiche wie Gemüsebeete mit einem Zaun abgegrenzt werden. Der Zaun sollte mindestens 1,50 Meter hoch sein – je nachdem, wie agil die Hühner sind. Leichte und junge Tiere überwinden gerne auch höhere Hindernisse. Zusätzlich ist es in vielen Regionen sinnvoll, den Auslauf mit einem Netz gegen Greifvögel wie den Habicht zu sichern.
Wer diese Punkte beachtet, kann sich auf glückliche Hühner, frische Eier und ein Stück Landidylle im eigenen Garten freuen. Die Hühnerhaltung bedeutet zwar einen gewissen Aufwand, wird jedoch mit täglicher Freude und einem besonderen Bezug zur Natur belohnt.