Japanische Aktien fallen nach Entlassung von Fed-Gouverneurin

Der japanische Aktienmarkt verzeichnete am Dienstag einen deutlichen Rückgang. Ausgelöst wurde die negative Stimmung durch die Nachricht aus den USA, dass Präsident Trump eine Gouverneurin des Federal Reserve Board (FRB) entlassen hat. Dies führte zu einer sofortigen Stärkung des japanischen Yen, was wiederum die Aktien exportorientierter Unternehmen wie aus der Elektronik- und Automobilbranche stark belastete.
Politischer Auslöser und unmittelbare Marktreaktion
Die Ankündigung von US-Präsident Trump, die FRB-Gouverneurin Cook ihres Amtes zu entheben, sorgte für erhebliche Unruhe an den Finanzmärkten. Infolgedessen wertete der Yen gegenüber dem US-Dollar um zeitweise 0,6 % auf und durchbrach kurzzeitig die Marke von 147 Yen pro Dollar. Der japanische Leitindex Nikkei 225 reagierte prompt und schloss den Vormittagshandel mit einem Minus von 453,29 Yen (1,06 %) bei 42.354,53 Yen. Im Handelsverlauf war der Index zeitweise sogar um mehr als 670 Punkte gefallen. Auch der breiter gefasste Topix-Index gab um 30,47 Punkte auf 3.075,02 nach.
Experten warnen vor zunehmender Unsicherheit
Marktanalysten zeigten sich besorgt über die jüngsten Entwicklungen. Anna Wu, Senior Associate für Cross-Asset Investment Research bei VanEck Associates, erklärte, dass solche Nachrichten als Bedrohung für die Unabhängigkeit der US-Notenbank wahrgenommen werden. „Dies schafft Unsicherheit, lastet auf den Aktien und kann die Volatilität erhöhen“, so Wu. Hiroshi Namioka, Chefstratege bei T&D Asset Management, fügte hinzu, dass diese Unsicherheit die Anleger dazu veranlasst, in den als sicher geltenden Yen zu flüchten, was die Vorsicht unter Aktieninvestoren weiter erhöht.
Branchen unter Druck und Marktlage
Die Stärke des Yen wirkte sich besonders negativ auf exportabhängige Sektoren aus. Den größten negativen Beitrag zum Rückgang des Topix-Index lieferte die Elektroindustrie, gefolgt von der Automobilbranche, Banken und Handelshäusern. Die Marktbreite spiegelte die negative Tendenz wider: Etwa 72 % der Aktien im Prime-Segment der Tokioter Börse verzeichneten Kursverluste, während nur 23 % zulegen konnten. Auch die Indizes für Standard- und Wachstumsaktien tendierten schwächer.
Einzeltitel im Fokus: Nissan-Aktie bricht ein
Besondere Aufmerksamkeit galt der Aktie von Nissan Motor, die einen massiven Kurssturz erlitt. Auslöser war die Bekanntgabe, dass der Pensionsfonds von Mercedes-Benz seinen gesamten Anteil von 140,1 Millionen Aktien verkaufen wird. Laut den vorliegenden Angebotsunterlagen wird der Verkaufspreis mit 341,3 Yen pro Aktie festgesetzt, was einem Abschlag von 5,98 % gegenüber dem Schlusskurs des Vortages entspricht. Der Pensionsfonds wird sich damit vollständig von seiner Beteiligung an Nissan trennen. Die geschäftliche Kooperation zwischen den beiden Unternehmen soll jedoch fortgesetzt werden.
Lichtblicke am Markt
Trotz des allgemein negativen Umfelds gab es auch positive Ausnahmen. Die Aktien der Rakuten Group konnten zulegen, nachdem das Wertpapierhaus Nomura Securities die Anlageempfehlung für das Unternehmen heraufgestuft hatte. Auch die Papiere von Shibaura Electronics verzeichneten Kursgewinne und stemmten sich damit gegen den schwachen Markttrend.